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Über die Beschneidungsdebatte seit 2012

hinnerk
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Registered: 25.05.2005
Level: Foren-Neuling
Date: 09.05.2015
Time: 13:09 Uhr
ID: 12
Posts: 14
Zu Recht hat Maurice vom EURO CIRC Team im Threat "Einstellung gegenüber Nicht-Beschnittenen" darauf hingewiesen, dass die Beiträge dort zuletzt vom Thema abgedriftet sind. Auch ich hatte dort schon eine Antwort entworfen. Nun stelle ich sie lieber unter ein zutreffendes neues Thema ein und hoffe auf rege Beteiligung:

Lieber Tahini,
Deine Wahrnehmung der Beschneidungsdebatte in Deutschland bzw. im deutschsprachigen Raum, die Du im Thread "Einstellung gegenüber Nicht-Beschnittenen" schreibst, teile ich in allen Aspekten - hätte ich nicht besser auf den Punkt bringen können! Du schreibst dort:

Insofern bin ich ueber all das Internet-Geunke gegen Beschneidung besonders ungluecklich, denn es wird einfach dazu fuehren, dass viele negativ beeinflusst werden, ohne die Sache selbst fuer sich gesehen und erlebt zu haben. Und das nimmt denen die Chance, das positiv zu erleben.

Ich muss auch zugeben, dass die Existenz der Debatte zwischen Beschneidungsgegnern und Befuerwortern den Sachverhalt fuer mich emotional derart zugespitzt hat, dass mir Unbeschnittene mittlerweile auch immer unterschwellig als "Gegner" vorkommen. Was mir dabei missfaellt, ist nicht die Existenz von Gegnern, sondern der Umstand, dass es keine echte, faire, wissenschaftlich gestuetzte Debatte ist, sondern ein emotionales Gequieke, in dem die beschnittene Seite einfach uebertoent werden soll.


Ich will noch eins draufsetzen, lieber Tahini: Im Verlauf dieser Debatte, die nach dem Beschluss des Bundestags über §1631d BGB am 12.12.2012 erst sehr langsam abflaute und seither auf etwa gleichen Niveau in ungezählten Internetforen weiterköchelt, stellte ich fest, dass es eine gar nicht so große Zahl von Krakeelern der Anti-Front ist, die den ganzen Lärm machen und die Halbwahrheiten verbreiten; und die offenbar nichts anderes in ihrem Leben haben, als gegen die Vorhautbeschneidung zu giften.

Da ist es nicht mehr nur "emotionales Gequieke" (schöner Begriff, den Du dafür gefunden hast!), sondern richtig böse - nicht nur mit unsachlichen, persönlichen Angriffen gegen Jeden, der auch nur ansatzweise und vorsichtig die absolute Feindseligkeit gegen die Beschneidung und das Beschnittensein relativiert, sondern neben dem gebetsmühlenhaften Wiederholen zweifelhafter "Forschungsergebnisse" und Statistiken zudem mit der Aufstellung abenteuerlicher, in die Irre führender Schlussfolgerungen. Da folgt dann aus dem "Amputieren von zigtausend Nervenenden" und dem "zwangläufigen Trauma", dem ein Kind stets durch die Beschneidung ausgesetzt sein soll, schnell mal die Konsequenz, dass alle (!) Beschnittenen de facto und eo ipso nicht nur körperlich-empfindungsmäßige, sondern zudem seelische, psychische und soziale Krüppel sein sollen ...!

Anhand der Diktion dieser Beiträge, ihrer stereotypen Häufigkeit und der wiederkehrenden Beharkung offenbar derselben Gegner unter jeweils anderen Nicknames in verschiedenen Foren ist mir klar geworden, dass diese Debatte von sehr wenigen, sehr lauten, sehr giftigen, sehr asozialen und offenbar sehr tragischen Personen bestimmt wird. Viele davon posten (über Jahre) so oft und so rasch nach jedem anderen Eintrag, dass sie kaum Zeit für andere Aktivitäten haben können. Dabei verwenden sie vor allem jede Bitte von Ratsuchenden sofort dazu, ihre überaus schräge Sicht wieder und wieder zu verbreiten - völlig unabhängig von dem Ziel der Frage, die der Hilfesuchende hat.

Dass damit die Chance zur gegenseitigen Hilfe vertan wird, weil Viele schlicht resigniert aufgeben, ist das eine. Schwerer wiegt, dass auf diese Weise bewusst solche seelischen Zustände provoziert werden, wie sie BabyCUT in den letzten Tagen von sich berichtet (Thread "Selbstmord Gedanken ..."). Die verabscheuungswürdige, durch nichts gerechtfertigte Einflüsterung von Minderwertigkeitsgefühlen, die bis hin zu Selbstmordgedanken führt - das ist ein Effekt dieser Debatte, den diese wirklich fiesen Beschneidungsgegner nicht nur einkalkulieren, sondern offenbar gerade erzielen wollen: Damit es immer mehr Stimmen gibt, die wie BabyCUT vermeindlich mit ihrem Cut-Dasein kreuzunglücklich sind. In Wahrheit ist das schäbigste Manipulation - was ein Hilfesuchender ohne das Wissen, um das er nachsucht, ja nicht erkennen kann.

Wir tun also gut daran, zumindest hier, in diesem Forum, für ein gesundes Gleichgewicht zu sorgen!

Deshalb P.S.:
Herzlichen Dank an das EURO CIRC Team, das dies hier ermöglicht!!!
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Tahini
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Registered: 01.06.2014
Level: Foren-Semiprofi
Date: 11.05.2015
Time: 14:08 Uhr
ID: 13
Posts: 153
Hallo Hinnerk!

Sehr gute Idee, zu diesem Thema einen Thread zu eroeffnen. Es gibt uns die Moeglichkeit, unsere Seite der Debatte darzustellen. Und zwar nicht nur (hoffentlich) hinsichtlich wissenschaftlich gestuetzter Ergebnisse, sondern auch, als besonders wertvolle Dreingabe, als persoenlich Betroffene mit der Faehigkeit, detaillierte Auskunft ueber das eigene Erleben wiederzugeben.

Das ist ja etwas, was man in der Welt der sterilen Statistik nicht finden kann, und vermutlich ist es fuer die, die sich fragen, wie es wohl waere, wenn sie den Schritt wagen wuerden, wirklich hilfreicher, unsere persoenlichen Beitrage hier im Forum zu lesen. Darin sehe ich auch den besonderen Wert des Forums.

Zur genannten Debatte:

Deine Beobachtungen teile ich voll und ganz. Es gibt offenbar eine handvoll selbsternannter Aktivisten mit sektiererisch anmutendem Kommunikationsstil in vielen dieser Intaktivistenforen, deren Glaubhaftigkeit fuer mich mittlerweile hochgradig in Frage steht, da dort viel Ungeprueftes recykelt wird, das zum Selbstlaeufer wird; besonders die gaengige Interpretation von solchen Klassikern wie dem der "20.000 Nervenenden"; wozu ich uebrigens nur sagen kann, Meine Nerven! Es ist ein Paradebeispiel dafuer, wie man Leuten mit Zahlen Angst machen kann - und auch will, was mich besonders aergert. Da wird Angst geschuert, und wenn man dann vortritt und sagt "entspannt Euch, das ist in der Praxis bedeutungslos, und ich weiss es, weil ich's ausprobiert habe", dann wird der Bote gekillt.

Ich habe selbst eine Weile auf amerikanischen Foren dieser Art verbracht, zugegebenermassen weil mich das Getoese einfach verunsichert hatte und ich wissen wollte, was los ist. Nach einem guten Jahr intensiver Auseinandersetzung damit kann ich nur sagen, man versaeumt da nichts. Und hie und da wurde ich regelrecht dafuer hingerichtet, dass ich mit meinem Teil hochzufrieden bin. Aber die Maenner, die sich da tummeln, leiden echte Hoellenqualen, und haben eine sich selbst verstaerkende Kultur dort aufgebaut, sehen sich dank der Terminologie dieser Seiten als Opfer teuflischer Machenschaften, und treiben sich gegenseitig zur Oeffentlichkeitsarbeit an.

Die machen da wirklich alle verrueckt, ist mein Eindruck.
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